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Ein Jahr im Rückblick

Miranda Morgenstern
03. Juli 2021 22:48
Es war nicht ganz ein Jahr vergangen, seit Miranda wieder zurück nach Stolzenforst gekommen war. Sie fühlet sich von Grund auf verändert. Den Weg der Magie hat sie hinter sich gelassen und folgte nun Caihumes leuchten.

Damals war Miranda erschüttert gewesen, als bald nach ihrer Ankunft hier in Stolzenforst der Friedhof geschändet worden war und Anat – eine für sie damals Fremde – fast zu Tode geprügelt worden war. Besorgt war sie immer wieder zu Samuel gelaufen, bis sich die unbekannte erholt hatte. Die Weihe des Friedhofs mit den Layanteahexen hat wieder Erleichterung gebracht. Voller Tatendrang machte sich Miranda gleich auch dran den Bauern bei der Ernte zu helfen, die bereits in vollem Gange war. Langsam lernte sie das Dorf und seine Bewohner kennen. Anfangs nahmen die Bauern nur zaghaft ihre Hilfe an. Das überraschte sie aber nicht. Immerhin war sie fremd hier und musste sich selbst erst langsam eingewöhnen.
Frieden sollte ihr dabei aber nicht zuteilwerden.
Nicht lange nach dem Vorfall auf dem Friedhof brannte ein zarter Mondapfelbaum ab, der erst im Frühjahr davor von den Mondschwestern gefunden und gepflanzt worden war. Entrüstet über die Tatsache, dass jemand so ein zartes Pflänzchen zu zerstören suchte befreite sie mit der Layanetaschwester Shaina und einer der Mondschwestern das was vom Baum übrig war von den Brandschäden. Dabei hatten sie auch ein Corpus Delicti ausgegraben und übergaben es Hoffnungsschwanger an die Mondschwester. Ein Schuldiger wurde aber nie gefunden.
Eifrig war Miranda damit beschäftigt immer wieder die Bauern zu beruhigen, die langsam vertrauen zu ihr aufgebaut hatten. Immer wieder merkte sie, dass mehr und mehr Bauern ihr auch das Herz ausschütteten.
Das Klostergebäude wurde in kürzester Zeit hochgezogen um als Anlaufstelle und sicherer Hafen für Bedürftige zu dienen. Strebsam richtete Miranda dieses ein und weihte es mit Anat gemeinsam um möglichst viel Sicherheit zu gewähren. Das Kloster stand noch nicht lange und sie hatten dem Mondapfelbaum noch nicht geholfen kam schon der nächste Anschlag.
Cullens Hütte wurde niedergebrannt und Ancelin getötet. Die Angst in Cove war immer mehr zu spüren. Zeit zum Verschnaufen war bis dorthin nicht viel geblieben. Immer mehr merkte Miranda da schon, dass sie mehr kraft ausgab, als sie sich wieder hereinholen konnte. Da musste sie aber fürs erste durch. Sie hoffte innständig, dass es nicht ewig so weiterging. Leider sollte diese Hoffnung enttäuscht werden.
Regelmäßig gab es auch kleine Unruhen zu beseitigen, die durch die Kultisten aufgebracht wurden.
Kraft schöpfte Miranda aus der Dankbarkeit, die ihr von den Bauern entgegengebracht wurde.
Gerade die Bauern suchte sie zu unterstützen, wo es ihr nur irgend möglich war. Auf den Feldern im Herbst, im Stall über den Winter, bei kleinen Wehwehchen und groben Verletzungen. Langsam wurde es leichter den Intrigen der Kultisten entgegen zu wirken, weil sich die Bauern rascher getrauten sich ihr anzuvertrauen, wenn es auch nur ein kleines Anzeichen gab. Oft fühlte sie sich dabei etwas allein gelassen. Anat und Valentina standen zwar an ihrer Seite. Dennoch kämpfen die drei gegen Gewalten an, die kaum zu bewältigen waren.
Mit vereinten Kräfte schafften sie es dann auch in zwei Ritualen, in denen Muranagh, Caihume, Layantea und auch Elistrae angerufen wurden den Mondapfelbaum zu retten und gelichzeitig aber auch zu schützen. Immer noch erfüllte dieser Baum Miranda mit Stolz, wenn sie vorbeiging und wieder und wieder feststellte, dass er kräftig jedes Mal ein Stück weitergewachsen war. Jedes Mal, wenn sie ihn passierte musste sie kurz stehen belieben um inne zu halten um dem Baum und den Göttern, die ihn wieder zurück ins Leben gerufen hatten ihren Respekt zu zollen.
Zu guter Letzt wurden dann auch noch Filirin und Elisabeth entführt. Miranda machte sich irrsinnige Vorwürfe, dass das Verschwinden Filirins gar nicht erst entdeckt wurde und dementsprechend auch nicht dagegen unternommen wurde. Die Versuche Elisabeth zu retten waren erfolglos geblieben. Geschlagen und Zermürbt zogen sich die Handwerker mit Miranda zurück.
Ein paar Tage später wurde ihnen dann Filirin vor die Füße geworfen. Gebrochen und geschunden. Recht bald war Miranda aufgefallen, dass etwas nicht stimmen konnte. Anat war es, die den Dämon entdeckt hatte und gleich alle zusammentrommelte. Der erste Versuch den Dämon los zu werden scheiterte kläglich. Zum Trübsal blasen und der Erschöpfung nach zu geben war jetzt aber nicht die richtige Zeit. Im Gegenteil mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln mobilisierte Miranda all ihre Kräfte um die sichtbaren Wunden von Filirin zu heilen und den Dämon klein zu halten. Mit viel Feingefühl und Geduld arbeitete sie sich durch die stark entzundenen Wunden und suchte nach Kräften das Fieber zu senken. Für das Fieber war aber wohl auch der Dämon verantwortlich, denn auch als die Wunden langsam nach und nach verheilten blieb das Fieber ungebrochen. Verzweifelt musste sie Filirin dabei zusehen, wie er nach und nach verfiel. Die Zeit wurde knapp, aber gemeinsam mit dem Layanteazirkel und dem Orden des Agharam gelang es ihnen den Dämon in einem großen Ritual wieder los zu werden. Keine Sekunde zu früh, denn sie hatten Filirin eigentlich schon verloren. Ein Lichtwesen hauchte ihm wieder Leben ein. Nicht nur einmal vergoss Miranda in dieser Zeit Tränen. Tränen der Trauer, der Verzweiflung, der Erleichterung und der Freude.
Merklich geschwächt kümmerte sie sich weiter um Filirin um ihn wieder fit zu bekommen.
Den letzten Rest gab Miranda dann aber der Seuchenbringer, der bald darauf auftauchte. Sie wusste, dass sie ihn alleine nicht bezwingen würde. Dazu hatte sie nicht mehr die Kraft die dafür nötig war.
Dennoch investierte sie auch ihre letzte Kraft in diese Aufgabe, um zu scheitern. So nahe sie der Quelle vielleicht gekommen war, hineinfallen wollte sie nicht.
Übrig bliebe zermürbtes, frustriertes, kraftloses Häufchen Elend. Anat musste viel Mühe hineinstecken um sie wieder aufzubauen. Sie fühlte sich zum Prügelknaben der Kultisten mutiert. Harto hatte sie fast mit einem Pfeil niedergeschossen. Argon hatte sie bei Elisabeths Rettungsversuch niedergestreckt. Der Dämon in Filirin hat sie durch die Heilerstube segeln lassen.
Auch Filirin schien sich um sie zu sorgen. Unendlich dankbar war sie den beiden, dass sie sie aus ihrer tiefen Grube wieder herausgeholt hatten und ihr neuen Mut und neue Kraft gegeben haben weiter zu machen.

Zwischen Filirin und Miranda entwickelte sich nach und nach eine zarte Verbindung. Miranda bracht Filirin bei sich zu entspannen und selbst lernte sie auf ihren Körper zu hören und ihre Kraftreserven wieder aufzufüllen. Mühevoll lernernte sie in dieser Zeit auch einen Schritt zurück zu machen, wenn ihr Gegenüber ihre Hilfe nicht wollte.
Das Band zwischen Filirin und Miranda wuchs. Sie fühlte sich wohl bei ihm. Obwohl es nicht zu leugnen war, sie immer wieder darauf angesprochen wurden und sich in der Zwischenzeit darauf geeinigt hatte die Tatsache, dass sie sich mochten nicht mehr zu verstecken war es für Miranda ungewohnt. Immer noch errötete sie, wenn man sie direkt auf ihre Beziehung zu Filirin ansprach. Immer noch versuchte sie mutig zu sein, reagierte aber zurückhaltend und schüchtern. Von vielen Frauen, die damals zu Caithlion gekommen waren wusste sie, dass ihre Männer nicht immer zuvorkommend zu ihnen waren. Umso mehr war sie jedes Mal überrascht, wenn Filirin rücksichtsvoll zurücksteckte oder feinfühlig genau merkte, dass Miranda sich nicht ganz fallen lassen konnte. Insgesamt war Miranda in den letzten Wochen wohl oft von einem Ohr bis zum anderen grinsend unterwegs.

So saß sie nun fast ein Jahr später im Kloster und versuchte die Ereignisse zusammen zu schreiben. Es half ihr die Gedanken zu Ordnen. Bei so manchem Ereignis, dass sie nieder schrieb merkte sie dadurch auch, was sie anders oder besser machen hätte könne. Im letzten Götterlauf war viel geschehen und sie hatte viel gelernt.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.07.21 22:49.
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Ein Jahr im Rückblick

Miranda Morgenstern15503. Juli 2021 22:48

Re: Ein Jahr im Rückblick-die letzten Ereignisse

Miranda Morgenstern9410. Juli 2021 09:31

Re: Ein Jahr im Rückblick-das Frühjahr

Miranda Morgenstern8816. Juli 2021 16:04

Re: Ein Jahr im Rückblick- Dämonen und all das drum herum

Miranda Morgenstern6623. Juli 2021 11:00

Re: Ein Jahr im Rückblick-ein langer Winter

Miranda Morgenstern8027. Juli 2021 20:48



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