Willkommen! Anmelden Registrierung bei TheOldworld

Re: Ein Jahr im Rückblick-ein langer Winter

Miranda Morgenstern
27. Juli 2021 20:48
Im Herbst und über den Winter hatte Miranda in der Rast eine Suppenküche betreiben. Wenn es möglich und nötig war würde sie diese auch kommenden Winter wieder machen. Auch wenn der Bürgermeister überraschend offen war hatte sie nicht das Gefühl, dass es den Bedürftigen der Rast gut ging. Viele konnte Miranda bereits helfen und sie waren weiter gezogen um Arbeit zu finden oder sich selbst etwas aufzubauen, mit dem sie leben konnten. Einige waren im Kloster geblieben und halfen fleißig mit sauber zu halten, Holz zu beschaffen, die Tiere zu versorgen, und all die Arbeiten, die im Kloster so anfielen. Das Wissen um die Hilfe beim Caihumekloster ist aber zum Teil von der Rast abgewandert und so bereitete sich Miranda schon wieder vor, dieses Wissen wieder in die Rast zu bringen. Auf dem Hof, auf dem sich Anceline um die Hühner gekümmert hatte war für diese Aufgabe immer noch keiner gefunden worden. Vielleicht gelang es Miranda diesmal jemanden dafür zu finden.

Der Schrecken nahm scheinbar kein Ende in Cove. Die Kultisten waren mit Drow eingefallen um Unruhe und Verwüstung zu stiften. Cullens Haus wurde dabei in Schutt und Asche gelegt. Zum Glück war Cullen nicht zu Hause. Damit aber nicht genug. Ancelin musste ihr Leben lassen, weil den Bastarden scheinbar am Feuer zu langweilig war. Einen Karren mit einer Götzenstatue und einer Notiz hatten sie zurück gelassen. Cullen konnte im Kloster unterkommen – das gerade erst hoch gezogen worden war – bis seine Hütte wieder aufgebaut war. Dort sammelte er fleißig Material für die Hütte und half ein wenig im Kloster mit. Das Armenhaus teilte er sich zwar mit einigen anderen, aber er hatte ein Dach über dem Kopf. Viele waren bemüht in zu unterstützen. Der Kontor stellte Materialien und Arbeitszeit zum Wiederaufbau zur Verfügung. Anat und Valentina halfen Kraft und Ausdauer dafür zu spenden, Miranda kümmerte sich darum, dass keiner verhungerte oder verdurstete. Überraschend schnell stand die kleine Hütte dann auch wieder nachdem ein Zeitpunkt gefunden war, zu dem alle Zeit hatten und die Materialien auch vor Ort waren. Das Kloster hatte sich auch bereits um ein wenig Einrichtung für die Hütte gekümmert. Die Trauer um Ancelin wog allerdings schwer. Das ganze Dorf war in Trauer. Wie konnte man eine unschuldige Magd einfach so dahinschnätzeln? Miranda versuchte Trost zu spenden. Einfach war dies allerdings nicht. Viele kamen zu der Zeit und suchten Schutz und Zuspruch im Kloster. Anat, Miranda und Valentina hatten alle Hände voll zu tun alle zu versorgen und im Dorf wieder für Frieden zu sorgen. Es machten auch immer wieder Hetzschriften die Runde. Im Dorf machte sich Unmut und Unsicherheit breit. Es gab wohl auch ein Mädchen, das in Cove immer wieder einmal seine Runden zog und den Unmut noch schürte. Die Beschreibung, die Miranda immer wieder bekam traf auf Leraje zu. Regelmäßig bedarf es viel Geduld und Einfühlungsvermögen um die Dorfbevölkerung, die aufgestachelt wurde wieder zu beruhigen.
Die Beerdigung von Ancelin war sehr ergreifend. Anat ließ auch Worte von Angehörigen und Freunden mit einfließen. Eine kleine Prozession zog sich vom Hof, auf dem Ancelin gearbeitet hatte und gestorben war zum Friedhof. Den Grabsegen sprachen sie gemeinsam um Ancelin die letzte Ruhe auch zu gestatten und ihr den Weg in Caihumes Reich zu gewähren. Den Grabstein für das übergroße Opfer hatte Miranda vom Kontor fertigen lassen. Nun zierte er das von allen verzierte Grab am Friedhof hinter dem Caihumetempel. Wenige Monde zuvor wurde dieser erst erneut gesegnet und geweiht. Die Trauerarbeit war aber mit der Beerdigung noch nicht erledigt. So manchen, der direkt von dem Angriff betroffen war fand Miranda noch lange Zeit im Temple oder im Kloster um zu trauern. Die Trauer selbst konnte sie keinem Abnehmen, aber sie konnte versuchen die Last etwas zu mindern. So betrat sie öfter mit zwei Häferl dampfendem Tee den Tempel (oder den Tempelraum im Kloster) um sich zu betroffenen zu setzten und mit ihnen zu sprechen.
Die Aufräumarbeiten bei Cullens Hütten dauerten einige Zeit. Man versuchte noch heraus zu ziehen, was zu retten war. Als nächstes wurde eine große Mulde ausgehoben, in der man alles verbrannte vergraben konnte. Das war im Winter dann gar nicht mehr so leicht. Der Boden war gefroren. Es kostete die Helfer fast einen Wochenlauf die Mulde auszuheben. Erst danach konnte wirklich sortiert werden, was man wieder verwenden konnte und was weg musste. Die Kultisten hatten aber ganze Arbeit geleistet und so war die Stimmung bei den Aufräumarbeiten nicht immer die Beste. Aus der nahe gelegenen Küche brachte Miranda immer wieder warme Getränke und Verpflegung. Sie sprach den Arbeitern und auch den Bürgern von Cove Mut zu. Immerhin stand man zusammen und half sich gegenseitig. Das war wichtig und richtig. Schließlich frönte man hier nicht Mordul und lies die Leidenden alleine in ihrem Elend. Zusammenhalt war hier wichtig. Alleine wäre Cullen vermutlich einfach unter gegangen, seiner Lebensgrundlage beraubt. In der Gemeinschaft aber konnte die Hütte besser wieder aufgebaut werden, als sie vorher war. Hoffentlich wiederstand es einem neuerlichen Angriff dann etwas besser.
Miranda würde es sich auf jeden Fall weiter zur Aufgabe machen für die Bevölkerung in Cove da zu sein, so gut sie irgendwie konnte.

Es hatte einige Zeit gedauert, aber das Kloster war endlich fertig geworden. Die Planung und die Gespräche mit den Arbeitern hatte meist Anat oder Valentina übernommen.
Nun war es an der Zeit das Gebäude einzuweihen. Miranda hatte einige Ideen im Kopf und kurzerhand überlies Anat ihr die Planung der Einweihung. Miranda gab sich alle Mühe eine kleine Zeremonie daraus zu machen. Zu Anfang holten sie Andächtig Caihumes Herdfeuer aus dem Tempel Caihumes und brachte es zu Herd im Kloster. Jeder konnte sich eine Fackel oder eine Kerze dort entzünden, ehe sie nach unten zogen um den Tempelraum einzuweihen. Woher auch immer, Anat hatte eine mächtige Caihumestatue dort platzieren lassen, die sie nun stolz einweihten. Zu guter letzte hatte sich Miranda schon im Vorfeld darum gekümmert ein Wasserbecken selbst zu hauen und reichlich mit Caihume-Symbolen zu verzieren. Sie hat schon während der Arbeit daran um Caihumes Segen gebeten, denn er sollte als Heimstein dienen. Das Wasserbecken wurde nun zum Abschluss noch im Tempelraum mit Anat und Valentina gemeinsam geweiht und im Garten platziert.
Miranda war es zwar nicht ganz geheuer, dies alles alleine zu planen, aber sie wusste immer, dass Anat im Hintergrund da war und sie fragen konnte. Ein paar Mal war sie auch bei Anat und fragte nach, ob ihre Idee so machbar war, ob es zu lange war, ob sie etwas abändern sollte. Solch einer Aufgabe wusste sie nun würde sie sich gewachsen fühlen.

Mit der Friedhofsschändung nicht genug ging bald darauf der Mondapfelbaum in Flammen auf. Die Mondschwestern hatten sich letztes Jahr im Frühjahr auf die Suche nach dem Mondapfelbaum gemacht, von dem ihnen von Melba - einer alten Dame - berichtet worden war. Es hat sie sicher einiges an Geduld und Zeit gekostet den Baum zu finden. Einige Opfer mussten sie erbringen um einen kleinen Setzling zur Mondfeste bringen zu können. Dieser Setzling war gerade zu einem jungen Bäumchen heran gewachsen und schon sollte er wieder vergehen? Fast bis auf die Wurzeln war das Bäumchen bei einem feigen Anschlag nieder gebrannt worden. Shaina und Miranda säuberten erst einmal die Erde, die zum Großteil mit dem Baum mit verbrannt war. Sie hatten gut zu tun um die Schäden zu beseitigen. Behutsam versuchten sie dabei aber alles, was noch leben in sich trug zu schonen und vor dem nahenden Winter zu schützen. Das Vorhaben den Baum zu retten sollte sich wohl bis in den tiefen Winter hinein ziehen, ja fast sogar schon ins Nächte Frühjahr. Voller Hoffnung saßen Shaina, Carlie, Miranda und noch einige andere zusammen um einen Idee vom Ritual zu ersinnen. Der erste Versuch war darauf gebaut, dass Carlie als Murranagh-Anhängerin ihnen half. Sie hatte auch schon die Hilfe Murranaghs erbeten und Eicheln vom Baum des Lebens mitgebracht. Auch geweihte Erde hat sie von dort holen können. Dann verschwand sie aber wie vom Erdboden verschluckt. der Verdruss unter den Beteiligten war zu schüren, denn an die Eicheln, die Teil des Rituals sein sollten war zu dieser Zeit kein herankommen mehr. Dann erhielt Miranda Visionen von einem Mondapfelkuchen. Also bemühte sie sich nach Kräften Mondäpfel zu finden. Es gab einige, das wusste sie. Nicht aber, wo oder bei wem sie waren. In dieser Frage wand sie sich hoffnungsvoll an die Mondschwestern und Kylia versprach ihr welche zu bringen. Kurz darauf hatte Miranda die Äpfel auch beisammen und verwarnte sie mit Weihwasser, das ihr Anat für das Ritual gebracht hatte und der geweihten Erde, die sie von Valentina zum Verwahren bekommen hatte. Just an dem Tag, an dem sie den Apfelkuchen aber machen wollte lag sie mit Fieber darnieder. So fanden ein Teil des Rituals um den Baum zu schützen zwar mit den Layanteaschwestern, Anat, Valentina und den Mondschwestern statt, nicht aber der Teil, der den Baum wieder wachsen ließ.
Zudem, dass Miranda einige Wochen um sich zu erholen und machte sie sich auch Vorwürfe, dass sie beim Ritual nicht dabei war und den Mondapfelkuchen nicht gebacken gehabt hatte. Sobald als irgend möglich machte sie sich dann also daran den Mondapfelkuchen zu backen. Die Kraft die sie dafür aufbringen musste war alle, die sie in dem Moment zur Verfügung hatte. Mit Kylia und Lieselotte von den Mondschwestern vollzog sie dann den letzten Rest des Rituals, der noch fehlte. Sie zehrte von den paar Kraftreserven, die sie sich eben wieder aufgebaut hatte. Sie begannen damit den Kuchen zu essen. Dabei biss Miranda sich an einem Stein fast die Zähne aus. Dieser vermeidliche Stein entpuppte sich dann aber als die Eicheln Muranaghs, die ihnen für das Ritual noch fehlten. Freude und Schmerz zugleich. Ein seltsames Gefühl. Kylia war indes schon dabei Wasser warm zu machen um den Boden aufzuweichen, denn er war gefroren und so würden sie die Eicheln nicht in den Boden bekommen. Nach und nach versuchten sie also den Boden mit heißem Wasser aufzutauen und mit einer kleinen Hacke nach und nach zu lockern. Behutsam und betend hob Miranda ein kleines Loch aus, ehe sie Lieselotte die Eicheln übergaben, damit diese sie der Erde übergeben konnte. Von einem Dankgebet an Murranagh begleitet lies Lieselotte die Eicheln in das ausgehobene Loch fallen und Miranda schaufelte es unter Gebeten wieder zu. Murranag, Layantea, Caihume und Elistrae dankend erhob sie sich erschöpft aber zufrieden. Zu ihrer Überraschung konnten die drei dabei zusehen, wie ein zartes Pflänzchen kurz darauf aus dem Boden brach. Behütet durch Caihume, Laynatea und Murranagh und geschützt von Waldhummus und Rindenmulch hofften sie darauf, dem zarten Pflänzchen einen guten Start gegeben zu haben.
Miranda konnte einige ihrer Ideen in das Ritual einbringen. Sie war stolz darauf, dass es im Endeffekt trotz Abänderungen funktionierte. Gleichzeitig hoffte sie aber, dass ein solches Ritual nicht sooo schnell wieder notwendig war. Jedes Mal, wenn sie an dem Bäumchen vorbei ging musste sie kurz inne halten und Caihume abermals für ihren Segen danken.

Überaus entsetzt war Miranda als sie sah, was mit dem Friedhof in Cove passiert war. Ein blutiges Pentagramm war darüber gezogen worden und ein dunkles Ritual vollzogen.
Erschüttert war Miranda, als sie hörte, dass dabei auch jemand zu Schaden gekommen war. Anat, eine Priesterin der Caihume, lag geschunden bei Samuel. Sie hatte wohl versucht einzugreifen, war aber in der Unterzahl gewesen und hat den Kürzeren gezogen. Jeden Tag besuchte sie sie, bis Anat wieder soweit genesen war, dass sie sich um den Schutz des Friedhofs zu kümmern konnte. In der Zwischenzeit versuchte Valentina am Friedhof wieder etwas Ordnung zu machen, und vor allem das blutverschmierte „Kunstwerk“ zu entfernen. Miranda half, wo sie konnte. Es war aber nicht all zu viel. Sie war noch neu und etwas verloren. Die Küche neben der Caihumekirche hatte sie aber bald entdeckt und die Äcker in Cove waren voller Köstlichkeiten, die die Bauern noch übrig gelassen hatten. So machte Miranda auch ihre ersten Schritte um das Vertrauen der Bauern zu gewinnen. Sie half noch bei der restlichen Ernte, fragte um Lebensmittel für die Caihumekirche und kam immer wieder mit dem einen oder anderen ins Gespräch.
Als Anat wieder voll auf dem Damm war nahm sie Kontakt zu den Layanteahexen auf und suchte Hilfe in der Weihe des Friedhofs. Die zerschlagenen Grabsteine und das kaputte Tor waren mittlerweile ersetzt worden. Mit der hohen Hexe Karedig wurde ein Ritual vollführt und der Friedhof von Caihume und ihrer Tochter Layantea geschützt. So sollte wohl weiteres Übel abgewandt sein.
Bei diesen Vorkommnissen hat Miranda es sich zur Aufgabe das Licht Caihumes in Cove am Brennen zu halten. Sie wollte für die Bevölkerung da sein, helfen wo sie konnte, unterstützen so gut sie es vermochte. Mittlerweile war es etwas ruhiger geworden und dennoch versuchte Miranda ein Leuchtfeuer für die Bevölkerung zu sein.
ThemaAutorAngesehenDatum/Zeit

Ein Jahr im Rückblick

Miranda Morgenstern15603. Juli 2021 22:48

Re: Ein Jahr im Rückblick-die letzten Ereignisse

Miranda Morgenstern9410. Juli 2021 09:31

Re: Ein Jahr im Rückblick-das Frühjahr

Miranda Morgenstern8816. Juli 2021 16:04

Re: Ein Jahr im Rückblick- Dämonen und all das drum herum

Miranda Morgenstern6723. Juli 2021 11:00

Re: Ein Jahr im Rückblick-ein langer Winter

Miranda Morgenstern8027. Juli 2021 20:48



Aktive Teilnehmer


18 : 0 18 Gäste