In diesem Dorf wollten sie zumindest für eine Nacht Unterschlupf suchen. Recht bald aber merkte Miranda, dass das Dorf auch Hilfe benötigte. So besprach sie sich mit ihren Begleitern und im Sinne Caihumes strömten sie in alle Richtungen aus um zu helfen. Die Bauern Korn, Fichter, Heller und Rindler halfen auf den Feldern bei der Ernte mit. Die Bäuerinnen Fischer, Ledere und Senfkorn gesellte sich zu den Bäuerinnen und half das eingebrachte zu verwerten und haltbar zu machen. Die Bauern Mausen, Ruck, Zangl, Ruben, Woaz und Krummbirn und ihre Sprösslinge halfen die Schäden an Dächern, Scheunen, Wohnhäusern und Geräten zu beheben und die Straßen wieder frei zu räumen. Das Mädchen vom Bauernhof Sauschneider machte sich daran sich um die Verletzten zu kümmern und schon einmal einzuteilen, wer sofort Hilfe benötigte und wer noch etwas warten konnte. Einfache Schnittwunden und Prellungen versorgte sie schon einmal und was sie noch nicht zu versorgen vermochte schickte sie zu Miranda. So wie sie es zu Hause auch gewohnt war.
Wie es schien war die Truppe gerade im rechten Moment eingetroffen. Miranda erfuhr aus Gesprächen, dass in der Nacht zuvor ein furchtbares Gewitter auf das Dorf nieder gegangen war. Ein Teil der Ernte war zerstört, der Rest musste jetzt gerettet werden. Gleichzeitig mussten aber auch die Verwüstungen beseitigt und die Schäden behoben werden und die Verletzten versorgt werden.
Nachdem die Verletzten versorgt und in einem sicheren Gebäude untergebracht waren beauftragte Miranda die kleine Helena Sauschneider darauf zu achten, dass es den Verletzen gut ging und sie zu holen, wenn es Probleme gab. Miranda indes machte sich auf und spendete den Helfen im Dorf kraft um weiter zu machen. Sie umrundete die Felder und erbat Caihumes Segen und packte zu, wo immer gerade noch eine Hand gebraucht war.
„Caihume, Gütige Mutter, lass dieses Dorf deine Gnade spüren.
Halte deine schützenden Hände über diese Felder.
Umhülle sie wie mit einem Mantel, dass weiter Unwetter sie nicht treffen.
Schenke den Pflanzen darin die Kraft, den Witterungen zu widerstehen.
Lass sie wachsen und gedeihen zu prächtigen, stolzen Pflanzen.”

Nachdem die gröbsten Schäden behoben, das gerettete Obst, Gemüse und Getreide verarbeitet war, die Verletzten halbwegs genesen waren und sich das Dorf langsam wieder erholte, hatten die Bauern auch einen kleinen Schrein errichtet. Caihume sollte einen Platz in diesem Dorf bekommen. Die kleinen Statuen, die Miranda dabei hatte waren allerdings zu klein. So schnitzte sie in ihren Nachtwachen an den Krankenlager aus dem Holz, das vom Unwetter für kaum etwas anderes als Brennholz mehr zu gebrauchen war eine angemessene Statue. Am Fuß der Statue schnitzt sie zahlreiche kleine Symbole Caihumes in das Holz.
Es kam der Zeitpunkt, an dem die Gruppe doch weiter ziehen sollte, wenn sie ihr Ziel noch erreichen wollte. Zu diesem Zeitpunkt waren die Früchte auf den Feldern bereits wieder kräftig angewachsen, wie es kaum jemand zu hoffen gewagt hatte. Zum Abschied aber bat Miranda noch um caihumes Segen für den Schrein und für das Dorf.

„Liebende Mutter Caihume!
Dieses Dorf braucht deine Unterstützung.
Halte deine Hände schützend über den für dich errichteten Schrein.
Schütze das Dorf und all seine Bewohner.
Lass ihnen deine Gnade zuteilwerden und die Felder sprießen,
auf das dieses Dorf noch eine gute Ernte erhält und sicher durch den Winter kommt.“

Für so manches Haus lässt sie noch eine kleine Statue, die sie zuvor geschnitzt hatte im Dorf. Sie Erklärte den Dorfbewohnern auch, wie sie zum Kloster bei Cove kamen, wenn sie wieder einmal in großen Nöten waren. Der Weg war nicht der Kürzeste, aber es hatte sich auch hier im Dorf schon jemand ausmachen lassen, der sich dem Weg Caihumes verschreiben wollte. So kam es, dass die Gruppe um ein paar Leute gewachsen war, die mit zum Kloster in Brinheim kommen wollten um sich zu Geweihten ausbilden zu lassen.