Wann birgt das Grab für ewig meinen Kummer?
Wann steigt die Seele von dem Staube empor?
Ach eine Hölle folgt nach jeden Schlummer
Der mir eröffnet des neuen Tages Tor!
(Lord Byron)Auf unsicheren, verschlungen labyrinthischen Wegen, fast wie ein Irrfahrer fand das Buch „Freiheit durch Dunkelheit“ auch seinen Weg ins Kloster „Kreis des Lebens“ und wurde der Hohepriesterin Anat ausgehändigt. Man reichte es ihr mit Zittern und Entsetzen und Anat nahm es mit sichtlichen Schmunzeln entgegen, denn sie kannte es schon. Also eigentlich kannte sie nur Ausschnitte davon und war neugierig auf dessen Inhalt. Sie wusste, dass sich darin alles außer die Wahrheit finden würde und sich die Lüge wie Ironie über alles legen würde. Umso neugieriger war sie auf ein gutes Werk, etwas, was nicht so plump und entlarvbar daher kam... so ein Werk war eine Mauer der Blindheit, der es zu begegnen galt mit Erhellung.
So wähnte sie sich sorglos, denn in ihrer Liebe zu Caihume war kein Platz für das Verderben und die Sonnes ihres Herzens Schein würde stets strahlen, egal was sie laß. Sie war gefestigt.
Es ging lachhaft los, dass man die Blinden und Geblendeten zu wahrer Erkenntnis führen wöllte und der Prediger des Zweifelns legte weiter los:
„Doch im Wahnsinn liegt die Wahrheit
Und im Schmerz die Erleuchtung „„Die Lichten seien auf einer Irrfahrt.“ Nach etlichen Zeilen wurde aus Neugier Langeweile. Sie hatte im Dienste Hekates die Finsternis kennen gelernt und auch den Kontakt mit den niederhöllischen Wesen. Was hier stand war schlimstenfalls eine üble Falle und würde dazu führen, das unvorsichtige schwache Geister zu Opfern von Dämonen würden, wenn sie nach Macht gierten.
Ein kleines Schmunzeln in ihren ansonsten besorgt wirkenden Augen musste sie sich jedoch verkneifen, als sie sich einen Bauern nebst gemachten Blutopfer und Schweinekadaver in mondlosen Nacht folgende Worte in pathetischer Sprache (und unterdrückten cover Dialekt) vorstellte:
„Niemals mehr wird der Morgentaukristall
Mein Herz beglücken!
Oder Wasser aus dem Lebensquell
Meinen trocknen Mund erquicken!
Selbst das Himmelbett aus Sternen
In die Tiefe es versank:
Geschwärzt sind meine Tage
Und mein Denken ist Gestank!“„Und plötzlich ward alles anders
Nichts wird sein, wie einmal es war
Das Schicksal wird verschworen wahr
Geschmacklos schmeckt Verzweiflung anders
Vita mihi mors est
Der Tot bedeutet für mich Leben.
Und so entsage ich meiner Seele.
Und Ihrem gewälten Schicksal im Namen des dunklem F ...Darüber glitt sie in einen Tagtraum, in der sie dann zornig auf eben jenen vorgestellten cover Bauern den Lichtsohn blicken sieht und mahnend fragen:
„Wer ist's, der den Ratschluß verdunkelt mit Worten ohne
Verstand? Gürte Deine Lenden wie ein Mann! Ich will Dich
fragen, lehre mich! Wo warst Du, als ich die Welt gründete?
Sag's mir! Weißt Du, wer ihr das Maß gesetzt hat, oder wer
über sie die Richtschnur gezogen hat? Worauf sind ihre
Pfeiler eingesenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als mich
Die Morgensterne miteinander lobten und jauchzten alle
Gottessöhne? Wer hat das Meer mit Toren verschlossen, als
Es herausbrach wie aus dem Mutterschoß, als ich's mit Wolken
Kleidete, als ich ihm seine Grenzen bestimmte mit meinem
Damm und setzte ihm Riegel und Tore und sprach: "Bis hierher
sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen Deine
stolzen Wellen!"
„Hast Du zu Deiner Zeit dem Morgen
Geboten und der Morgenröte ihren Ort gezeigt, damit sie die
Ecken der Erde fasste und die Gottlosen herausgeschüttelt
würden? Haben sich Dir des Todes Tore aufgetan, oder hast
Du gesehen die Tore der Finsternis? Welches ist der Weg
Dahin, wo das Licht wohnt, und welches ist die Stätte der
Finsternis? Kannst die Bande des Siebengestirns
Zusammenbinden oder den Gürtel der Wiartha auflösen? Wer
gibt die Weisheit in das Verborgene? Wer gibt verständige
Gedanken? Wer ist so weise, dass er die Wolken zählen könnte?
Wer mit dem Allmächtigen rechtet, kann der ihm etwas
Vorschreiben? Wer Gott zurechtweist, der antworte! Willst Du
mein Urteil zunichte machen und mich schuldig sprechen, dass Du Recht behältst? Antworte, Bauer Samuel!„Dankbar für diese Vision begann sie daraus die Agumente zu ziehen, die sie für die kommende Predigt gebrauchen würde.
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.21 21:30.
